Metapolitik

Dauer: 01:41

Metapolitik geht erfolgreicher Realpolitik immer voraus.

In der Metapolitik werden Begriffe geprägt, Ideen verbreitet und Meinungen gemacht, die sich anschließend realpolitisch umsetzen lassen; etwa durch Parteiarbeit. Metapolitik zielt dabei in die Breite und nimmt Einfluss sowohl auf die kulturelle, wissenschaftliche, politische oder sonstige Elite eines Landes, als auch auf die Meinungen der normalen Bürger. Die Vorsilbe „Meta“ bedeutet dabei gleichzeitig „jenseits“ und „vor“ der Politik. Sie ist das, was sich „vor“ der „echten“ – also der Realpolitik – abspielen muss, und was dadurch gleichzeitig in seiner Bedeutung über das Alltagsgeschäft von Berufspolitikern hinausgeht. Metapolitik ist der „Treibstoff“ der Kulturrevolution, die jedem politischen Wandel vorausgeht. Sie ist so wichtig, weil sie sich das Pferd nicht von hinten aufzäumen lässt: Erst kommt das Verlangen nach Veränderung, dann die politische Ausgestaltung. Nicht umgekehrt.

Metapolitik ist all das, was zum Erringen und Aufrechterhalten der kulturellen Hegemonie gehört. Dabei ist auf die Gefahr hinzuweisen, die sich aus der allgemeinen Fokussierung des rechten Lagers auf die Metapolitik ergeben kann. Metapolitik und Realpolitik müssen miteinander Hand in Hand gehen, sie bedingen einander. Metapolitik bereitet Realpolitik vor, aber ohne das Ziel der Realpolitik ist Metapolitik nutzlos. Wer nur Metapolitik betreibt, ohne auch an reale Veränderungen zu denken, bereitet ein Feld vor, ohne dann aber die Saat zu setzen.